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Erfolgreiches Nachtragsmanagement

10649 06.11.25   09:00 - 16:00 Uhr  Leipzig

Die Veranstaltung wird durch die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildung anerkannt.

Zielstellung

Ursache der meisten Auseinandersetzungen am Bau ist Streit über Nachträge. Diese Auseinandersetzungen erfolgreich zu meistern und nicht unnötig Zeit und Geld aufzuwenden ist das Ziel des Seminars. Das setzt rechtssichere Kenntnis der diversen Anspruchsgrundlagen in der VOB/B und dem BGB und deren Voraussetzungen ebenso wie Verhandlungsgeschick voraus. Nachtragsmanagement beginnt bereits bei der Prüfung der Angebotsunterlagen, der Chancen- und Risikoabwägung bei dem Erkennen von Ausschreibungsfehlern und Widersprüchen, der Kenntnis der Grenzen der Kalkulationsfreiheit. Erfolgreiches Nachtragsmanagement bezieht ebenso die Vertragsgestaltung der Lieferanten- und Nachunternehmerverträge mit ein, um nicht „zwischen die Fronten“ zu geraten. Natürlich werden auch die Abwehr unberechtigter Nachträge und die Möglichkeiten der außergerichtlichen und gerichtlichen Streit(vermeidungs)stellen aufgezeigt.

Die Inhalte werden für den Praktiker aufbereitet anhand aktueller Rechtsprechung vermittelt.

Inhalt

Vertragsanalyse

  • Vertragstypen analysieren
  • versteckte Pauschalierungen finden
  • Komplettheitsklauseln
  • Exkurs: wirksame und unwirksame Nachtrags-AGBs
  • Abweichungen von der VOB/B als Ganzes und deren Folge

Die geschuldete Leistung

  • Was ist geschuldet, was nicht?
  • Der funktionale Werkerfolg, aber nicht kostenlos!
  • Irrtümer über die Relevanz der Kalkulation des Auftragnehmers
  • Grundsteinlegung für Nachträge nach dem BGB

Mengenänderungen beim VOB/B-Einheitspreisvertrag § 2 Abs.

  • Rechtsprechungsupdate zur Berechnung von Mengenänderungen

Geänderte Leistungen beim VOB/B- und BGB-Bauvertrag

  • Anordnungen zur Bauzeit zulässig?
  • Unterschiede bei Verträgen nach VOB/B und BGB
  • daraus folgend: Verhandlungsvarianten und Verhandlungstaktik
  • Abrechnungsvarianten nach BGB und VOB/B bzw. BGH

Zusätzliche Leistungen bei VOB/B- und BGB-Bauvertrag

  • Mehrkostenankündigung
  • Unterschiede bei Verträgen nach VOB/B und BGB
  • daraus folgend: Verhandlungsvarianten und Verhandlungstaktik
  • Abrechnungsvarianten nach BGB und VOB/B
  • Notnagel § 2 Abs. 8 VOB/B

Bauzeitverzögerungen

  • Sonderfall: Verzögerte Vergabe
  • Mitwirkungspflichtverletzung des Auftraggebers
  • Vorunternehmerverzug, fehlende/mangelhafte Pläne
  • abweichender Baugrund, eingeschränkte Zuwegung
  • Einflüsse Dritter (Nachbarn, Diebstahl, Wetter)

Entschädigung für Verzögerungen nach § 642 BGB

  • Voraussetzungen des § 642 BGB
  • Entschädigung nur für den Verzögerungszeitraum - Verhandlungsfolgen und ‑strategien
  • Was wird entschädigt: Stillstandskosten
  • AGK? Wagnis und Gewinn?
  • Füllaufträge (echte und unechte)
  • Rechtsprechungsübersicht

Vertragsgestaltung in Bezug auf Nachträge

  • Nachunternehmerverträge: VOB/B oder BGB?
  • Lieferantenverträge
  • Klauselbeispiele1. Vertragsanalyse

Teilnehmerkreis

Alle mit der Abwicklung von Bauverträgen Befasste: Geschäftsführer, Oberbauleiter, Niederlassungsleiter, Bau- und Projektleiter aus Bauunternehmen und Handwerksbetrieben sowie Bauüberwacher aus Architektur- und Ingenieurbüros und Mitarbeiter der öffentlichen Auftraggeber