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Schäden an Bauwerken "Wasserschäden - Ursachen, Vermeidung, Beseitigung"

9105 28.11.24   09:00 - 16:00 Uhr  Leipzig

Die Veranstaltung wird durch die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildung anerkannt.

Zielstellung

Die Wege des Wassers sind oft nicht leicht nachzuvollziehen und können an einem Gebäude doch großen Schaden bewirken.
 

So kann eine fehlerhafte Planung oder Ausführung aber auch das Nutzerverhalten von Mietern u.a. zu Wasserschäden führen und es ist nicht nur für die Schadensbeseitigung relevant, die tatsächliche Ursache zu benennen und zu beheben, sondern auch für die Zuordnung der Sanierungskosten und damit für die Anerkennung des Schadens durch die Versicherung.
 

Die Fachtagung widmet sich potentiellen Schadensursachen, deren Merkmalen, den Möglichkeiten zur Beseitigung unter Beachtung von Schadstoffen und veranschaulicht, mit welchen Verfahren die Schadensursache erkundet werden kann.
 

Zudem wird die Perspektive der Versicherung abgebildet, um durch eine möglichst „wasserdichte“ Dokumentation des Schadens eine Kostenerstattung durch die Versicherung zu erreichen.
 

Abschließend wird an verschiedenen Fallbeispielen die Rechtsprechung vor Gericht veranschaulicht, um Fehler in der juristischen Abwicklung von Wasserschadensereignissen zu vermeiden.
 

Damit richtet sich die Fachtagung an Bauüberwacher, Bausachverständige, Bau- und Projektleiter, Bauhandwerksmeister sowie Bautechniker, die in der Bauabwicklung tätig sind und möchte den Dialog zwischen allen Beteiligten befördern.

Inhalt

Typische Wasserschäden im Gebäudebestand – Verletzbarkeit, Sanierung und Prävention

  • Strukturierter Überblick zu häufigen Schadensarten und Schadensmechanismen
  • Referenz-Schadensfälle mit Darstellung von Schadensursachen und Sanierungsmaßnahmen
  • Baukonstruktive Ansätze zur Verbesserung der Robustheit von Bestandsgebäuden

Prof. Dr.-Ing. Thomas Naumann, HTW Dresden, Lehrgebiet Baukonstruktion und Bauwerkserhaltung
Dipl.-Ing. Benno Günther, GB1 Ingenieure GmbH, ö.b.u.v. Sachverständiger für Schäden an Gebäuden
 

TGA-induzierte Wasserschäden in Gebäuden – eine unterschätzte Gefahr?

  • Auswertungen der Sachversicherer hinsichtlich fehlerhafter Planungen und Installationen
  • Vom Produkt zum System - Stand von Wissenschaft und Technik
  • Handlungsempfehlungen – von der Materialauswahl bis zur Abnahme

Prof. Dr.-Ing. Michael Günther, TGA Consulting
 

Baugrund, Grundwasser, Schichtenwasser - Ursachen für Wasserschäden und feuchte Keller

  • Feuchte Keller im Altbaubestand
  • Das Baugrundgutachten und die korrekte Beschreibung der Zusammenhänge Boden - Wasser
  • Grundwasser und Bemessungswasserstände
  • Sickerwasser, Schichtenwasser, Stauwasser als häufige Schadensursache, Lastfall drückendes Wasser

Dipl.-Ing. Heinz Bogon, Beratender Ingenieur Bauwesen – Umwelttechnik, ö.b.u.v. Sachverständiger für Altlastenuntersuchung und -sanierung
 

Umgang mit Schadstoffen infolge eines Wasserschadens

  • Schadstoffe an von Wasserschäden betroffenen Bauteilen (Boden, Wände, Konstruktion)
  • Notwendige Untersuchungen für die Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung
  • Vermeidung von Kontaminationen durch Trocknung
  • Eintrag von Schadstoffen durch Flutschäden
  • Ist eine Sanierung von Kontaminationen durch Heizöl bei Flutschäden möglich?

Dr. F. Jörg Wohlgemuth, COMPETENZA GmbH, ö.b.u.v. Sachverständiger für Schadstoffe im Innenraum
 

Leckageortung an Gebäuden

  • Messverfahren und ihre Grenzen
  • Anwendung der Messtechnik in der Praxis
  • Versicherungsrelevante Ergebnisse der Leckageortung
  • Dokumentation und Kostenzusammenstellung einer Leckageortung

Matthias Wolter; Sachverständigenbüro Wolter
 

Isotopenmethode zur Herkunftsbestimmung von Wasserschäden

  • Was sind Isotope und wie werden Sie zur Detektion von Wasserschäden benutzt
  • Vorgehen bei einem Wasserschaden (Probenahme, Auftrag, Versand)
  • Laborarbeit (Probenaufbereitung und Messung) und Daten Auswertung
  • Ausgewählte Fallbeispiele

Dr. Vera Winde, Hydroisotop GmbH
 

Versicherung von Wasserschäden und deren Fallstrike

  • Versicherung von Wasserschäden in und nach der Bauphase
  • Haftung für Wasserschäden aus versicherungstechnischer Perspektive für Bauunternehmen und Planungsbüros
  • Unterschiedliche Gebäudeversicherungsmodelle
  • Was wird versichert – Zeitwert oder Neuwert?

N.N.
 

Wasser im Baurecht – vielfältig, tückisch, aber steuerbar

  • Wasserschäden durch Starkregenereignisse
    • Die Haftung der Gemeinden nach § 2 Haftpflichtgesetz (HPflG) – eine vernachlässigte Norm!
      • Haftung für überlaufende Abwasserkanäle
      • Haftung für überlaufende Regenrückhaltebecken
      • Haftung für wasserführende Anlagen generell
  • Die Gefahrverteilung bei „höherer Gewalt“ im Sinne von § 644 BGB, § 7 VOB/B
    • Wenn ein unvorhergesehenes Wetterereignis das noch nicht abgenommene Bauwerk (teil-)zerstört. Wer zahlt für was?
    • Mit welchen Witterungsverhältnissen muss der Bauunternehmer bei Angebotsabgabe rechnen (§ 6 Abs. 2 Nr. 2 VOB/B)?
    • „Jahrhunderthochwasser“ – was gilt, wenn es alle 10 Jahre kommt? Vertragliche Regelungen beugen Streit vor.
  • DIN-Vorschriften – wer will eine 15-cm hohe Aufkantung an der Balkon-/Terassentür? Bedenkenhinweis schützt vor Haftung!
  • Mangelhafte Installation von wasserführenden Leitungen – die Haftpflichtversicherung des Bauunternehmers für Mangelfolgeschäden.
  • Bauen ohne hydrogeologisches Gutachten (oder anderweitiger Baugrunderkenntnisse) – das kann teuer werden!
  • Beispiele aus der Praxis: Dichtheitsanforderungen an eine Baugrube – bis 3000 l Wasser pro Minute können „dicht“ sein!

RA Helge Rübartsch, Rübartsch Rechtsanwälte

Teilnehmerkreis

Architekten, Bauingenieure, Bau- und Projektleiter, Bausachverständige, Bautechniker, Bauüberwacher, Bauhandwerksmeister aus Architektur- und Ingenieurbüros, Bauträgergesellschaften, Bauunternehmen, Bauverwaltungen sowie Handwerksbetrieben